Bilder des Monats: November 2021

Ein Mal im Monat veröffentlichen wir in unserem Blog kleine Geschichten und historische Aufnahmen aus unseren digitalem Archiv.

Rübenverladung

Jetzt sind sie wieder zu sehen – die Trecker, welche die mit Rüben beladenen Hänger zur nächsten Zuckerfabrik fahren – und die in der Regel den Verkehrsfluss nicht unbedingt verbessern. Doch es gab Zeiten, als die Rüben noch ganz selbstverständlich mit der Bahn zu den Zuckerfabriken gebracht wurden und dadurch so manche Nebenbahn während der Herbstmonate deutlich belebt wurde.
Dieser Bilderbogen wirft einen Blick auf die Be- und Entladung der für den Rübentransport verwendeten Güterwagen – wie kamen die Rüben in die Wagen und am Ziel auch wieder runter?

So sah die typische Rübenverladung mit Förderband aus – trotz dieser Mechanisierung war noch viel Handarbeit erforderlich. Aufnahme um 1950 in Dürscheven bei Euskirchen.

Zu Beginn der 50er Jahre wurden verschiedene Ansätze für eine rationellere Rübenverladung getestet. Hier sieht man, wie ein vollständiger Hänger seitlich gekippt wird …

… so dass die Rüben auf ein Förderband rutschen, das sie in den O-Wagen befördert. Ok, „rutschen sollten“, denn wie man sieht, wollen nicht alle Rüben so wie geplant den Hänger verlassen, so dass auch hier etwas Handarbeit erforderlich ist.

Hier noch einmal die gesamte Anlage in Erkelenz mit einem davor posierndem wunderschönen Trecker (1951).

Ein ähnlicher Ansatz wurde bei dieser Anlage verfolgt – da der Hänger offensichtlich eine kippbare Ladefläche hatte, konnte der Aufwand etwas reduziert werden. Dass sich die Ladefläche aber so feinfühlig kippen ließ, dass keine Rüben bei diesem Vorgang daneben fielen, muss bezweifelt werden.

Um die Rüben auch wieder aus den Wagen herauszubekommen, hatte man 1952 in Wahn bei Köln diese Waggonkippanlage errichtet. Durch die geöffnete Stirnwand des Güterwagens konnten die Rüben in einen unterirdischen Bunker fallen …

… wie auf dieser Aufnahme zu sehen. Da die Anlage auf dem Gelände des Güterbahnhofs errichtet worden war und nicht direkt bei der Zuckerfabrik, liegt die Vermutung nahe, dass hier auch andere Schüttgüter entladen wurden.

Alle Bilder aus dem Archiv der Stiftung Eisenbahnmuseum Bochum.