Bilder des Monats: März 2022

Ein Mal im Monat veröffentlichen wir in unserem Blog kleine Geschichten und historische Aufnahmen aus unseren digitalem Archiv.

Stofflager Osnabrück

Als Nicht-Eisenbahner sind die einzigen Bahngebäude, die man von innen zu sehen bekommt, die Bahnhöfe – und dort auch nur den öffentlich zugänglichen Teil. Der eine oder andere wird vielleicht auch einmal ein Bahnbetriebswerk, ein Ausbesserungswerk oder einen Rangierbahnhof besucht und dort einen Blick auf den Alltag im Betriebsdienst erhascht haben. Um den Alltag in einer der vielen tausend Dienststellen der Bahn, die mit dafür sorgten, dass alles reibungslos lief, geht es in diesem Beitrag. Dafür ausgesucht haben wir uns das „Stofflager Osnabrück“, das im Jahre 1965 vom Fotografen der BD Münster besucht und dokumentiert wurde. Hier nun unser Bilderbogen:

Nicht nur in Gebäuden, auch an der freien Luft wurde der eine oder andere „Stoff“ gelagert. Die neben dem Weg liegenden Fässer enthalten „Gefrierfett“, welches verwendet wurde, um im Winter bewegliche Teile vor dem Einfrieren zu schützen.

Ein Blick auf das Gebäude des Stofflagers – eine klassische Barracke.

Und nun ein Blick in den Innenraum: Während der linke Behälter „Achsenöl-Sommeröl“ enthielt, war im rechten „Leucht-Petroleum“ zu finden.

Ein Aufenthalts- bzw. Sozialraum. Sonderlich zum Verweilen einladend sieht die Bank nicht aus – wer sitzt schon gerne direkt unter einem so großen Kessel? Ansonsten – den Wände hätte sicherlich mal etwas Farbe gutgetan …

Und das Dienstzimmer mit dem großen Schreibtisch. Sehr schön der verschnörkelte Telefonhalter, mit dem das Telefon schnell und problemlos an den richtigen Sachbearbeiter weitergegeben werden konnte. Aber auch hier gilt wieder, dass insbesondere die Wände nicht gerade einladend aussehen.

Ein ganzes Regal voller „Ölkannen“ in allen möglichen Größen – davor mehrere Gasflaschen.

Offensichtlich hatte man ab und zu auch Probleme mit faulen Mitarbeitern – warum sonst sollte man im Stofflager den Spruch „Schaffen und Streben ist Gottes Gebot; Arbeit ist Leben, Nichtstun der Tod“ finden? Verfasst wurde dieser Satz von dem Publizisten und Politiker Jacob Venedey (1805-1871).

Alle Bilder aus dem Archiv der Stiftung Eisenbahnmuseum Bochum.