Als die Bahn noch „Deutsche Bundesbahn“ hieß und sie organisatorisch in einzelne „Bundesbahndirektionen“ untergliedert war, hatte jede Direktion auch ihren eigenen „Direktionsfotografen“, der vor allem das Baugeschehen , aber auch viele andere mehr oder weniger wichtigen Ereignisse im Bereich der jeweiligen Direktion im Bild festhielt. Kürzlich konnte nun die Stiftung Eisenbahnmuseum Bochum vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) eine rund 200 000 Bilder umfassende Sammlung von Fotografien der Bundesbahndirektionen Köln, Essen, Münster, Wuppertal und Mainz in ihre Obhut übernehmen.
Die Berufsfotografen der Bundesbahn hatten bei ihrer Arbeit selbstverständlich einen vollkommen anderen Fokus als die zahlreichen Hobby-Eisenbahnfotografen, so dass diese Sammlung vollkommen neue Einblicke in den Alltag der Eisenbahn und ihrer Eisenbahner ermöglicht: Unter welchen Bedingungen arbeitete die Bundesbahn-Köchin in den 50er-Jahren in einer Bahn-Kantine? Wie funktionierte die Verladung der damals neuen „Haus-zu-Haus-Container“? Und wie lief ein Schwertransport mit Lademaßüberschreitung ab? Die Bilder geben Antworten … Und sie dokumentieren den damaligen „Status Quo“ aber auch die Veränderungen – so z.B. die im Laufe der Jahre entstandenen Neubauten, damals stolz von den Repräsentanten der Bahn eingeweiht, heute meist schon wieder verschwunden oder vollkommen umgebaut.
Mit der Erfassung und Aufbereitung der Sammlung wurde Dipl.-Ing. Ingo Hütter betraut, der durch seine Autorentätigkeit auf dem Gebiet der Eisenbahn-Geschichte sowie durch seine beruflichen Arbeiten zur digitalen Langzeitarchivierung mit der Thematik bestens vertraut ist. Ebenfalls mit eingebunden sind weitere ehrenamtlich tätige Kollegen aus dem Team der Unterstützer der Stiftung Eisenbahnmuseum Bochum.
In unserem Blog werden wir im monatlichem Rhythmus Bilderserien aus den verschiedenen Direktionen zu unterschiedlichen Themen veröffentlichten.